Gesamtschäden von über 40,5 Milliarden Euro durch die Flutkatastrophe im Sommer 2021 und mehr als 4.500 Todesfälle durch Hitze im Sommer 2022 allein in Deutschland zeigen eindrucksvoll, welche Auswirkungen die zunehmenden Extremwetterereignisse haben. Modellrechnungen der MeteoSchweiz zeigen, dass Starkregenereignisse und Hitzewellen, wie sie heute nur ungefähr alle zehn Jahre auftreten, bereits Mitte des Jahrhunderts jedes Jahr vorkommen können. Nach Modellierungen der ETH Zürich von 2019 wird sich das Klima in europäischen Städten selbst unter optimistischen Bedingungen zukünftig drastisch verändern;
Längere und intensivere Trockenperioden, die in Kombination mit der dichten Bebauung in Städten die Entstehung von Wärmeinseln fördern und dadurch die Bewohner*innen unter höheren Hitzestress setzen.
Häufigere Starkregenereignisse, welche die bestehenden Entwässerungs- und Abwasserentsorgungssysteme überfordern und so das Überschwemmungsrisiko steigern und zu Umweltschäden führen.
Besonders dicht besiedelte urbane Räume sind von dieser Problematik stark betroffen und zukunftsfähige Lösungen werden immer wichtiger.
Begrünte Dächer bieten bereits einen etablierten Lösungsansatz, um Niederschlagswasser zumindest teilweise zurückzuhalten und für Kühlung in dicht bebauten Gebieten zu sorgen. Durch eine Zwischenspeicherung des anfallenden Niederschlages entlasten sie die Entwässerungssysteme, da der Abfluss zeitversetzt eintritt. Bei langanhaltenden Regenfällen oder heftigem Starkregen kommen diese Systeme aber schnell an ihre Grenzen, da die Menge des Gesamtabflusses nicht reduziert wird.
Trocken- & Hitzeperioden in Kombination mit dichter Bebauung führen zur Entstehung von Hitzeinseln, die die Anwohnenden belasten. Die meisten dicht besiedelten urbanen Räume werden noch immer so angelegt oder erweitert, dass aufgeheizte Luftmassen nicht abziehen können und sich immer weiter erwärmen. Auch hier könnten Gründächer und Dachgärten einen positiven Beitrag leisten, indem sie mit aktiven und intelligent gesteuerten Verdunstungselementen kombiniert werden und so zur Verbesserung des gebäudenahen Mikroklimas führen.
Die Beteiligten des Verbundprojektes ADa entwickeln ein aus mehreren kombinierbaren Einzelkomponenten bestehendes abflussloses Dachbegrünungssystem. Es ist auch für Bestandsgebäude nachrüstbar und wertet die Immobilien gleichzeitig für steigende Anforderungen zur Nachhaltigkeit auf bzw. steigert das sogenannte “ESG-Rating”.
ESG steht für Environment, Social, Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). ESG-Ratings geben Auskunft darüber, wie nachhaltig eine Immobilie, ein Unternehmen oder eine Branche ist. Ein Kriterium bei Immobilien ist unter anderem die Ressourcen- und Energieeffizienz. Die ADa-Komponenten lassen sich leicht mit anderen wertsteigernden Maßnahmen, wie zum Beispiel Solaranlagen, kombinieren und tragen damit zum verbesserten ESG-Rating der Immobilie bei.